Mit Visualisierungen offene Daten zugänglich machen
Durch eine Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales zeigt ODIS, wie Visualisierungen offene Daten zugänglicher machen können.
Pünktlich zum Launch der neuen Webseite der “Open Data Informationsstelle” (ODIS) präsentieren wir die Ergebnisse unseres neusten Open Data-Projekts: Eine Analyse zum Thema Grundsicherung, einer Form von staatlicher Hilfe in Deutschland.
Die Projektwebseite haben wir in Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales (SenIAS). Diese veröffentlicht eine beträchtliche Menge offener Daten online über das sogenannte GSI, das Gesundheits- und Sozialinformationssystem. Das GSI-Portal ist allerdings nicht weitreichend bekannt, so dass viele dieser wertvollen Daten (zu Themen der öffentlichen Gesundheit, als auch zur Sozialpolitik) derzeit unbeachtet bleiben. Darüber hinaus ist ein Großteil der Themen, die von den Daten im GSI abgedeckt werden, komplex und nicht selbsterklärend. Für Laien die wenig mit den spezifischen Terminologien vertraut sind, die von der Regierung zur Erklärung oder Beschreibung einer bestimmten Politik oder eines Mechanismus verwendet werden, kann es schwer sein, sich einen Überblick zu verschaffen.
Durch die Analyse und Visualisierung von Daten können jedoch auch komplizierte Themen einem allgemeineren Publikum zugänglich gemacht werden. So lassen sich wertvolle Einblicke und Mehrwerte für eine Vielzahl von Gruppen generieren, darunter Politiker*innen, Verwaltungsangestellte und auch Bürger*innen.
Um dies zu veranschaulichen, haben wir in Zusammenarbeit mit SenIAS Daten zum Grundeinkommen in Berlin aufgearbeitet. Unser Projekt umfasst drei Visualisierungen. Die erste ist eine kartenbasierte Darstellung, die die Verteilung der Empfänger*innen der beiden wichtigsten Gruppen von Grundeinkommen in Berlin zeigt: Einkommensunterstützung für Senioren deren Rente nicht ausreicht, um ihre Ausgaben zu decken und Einkommensunterstützung für Bürger*innen, die aus anderen Gründen dauerhaft keiner Erwerbstätigkeit nachgehen können (z.B. aufgrund von Krankheit oder Behinderung). Die Karte zeigt, wo in der Stadt eine besonders hohe Konzentration von Personen die Grundsicherung erhalten zu verzeichnen ist. Dies wiederum kann zur Ermittlung von Stadtteilen genutzt werden, in denen zukünftig zusätzliche soziale Unterstützungsmaßnahmen eingesetzt werden sollten. So kann sichergestellt werden, dass in Gebieten mit einer hohen Zahl von Empfänger*innen z.B. ausreichend Einrichtungen mit Lebensmittelausgaben und andere Arten von sozialer Infrastruktur vorhanden sind.
Die zweite Visualisierung, die ihm Rahmen des Projekts erstellt wurde, konzentriert sich auf die Analyse von Trends in der Zahl der Grundsicherungsempfänger in Berlin über die Zeit. Mit einem Liniendiagramm können wir zeigen, wie der Anteil der Empfänger*innen beider Gruppen in den letzten 12 Jahren stetig gestiegen ist - ein Trend, der vielen in Berlin nicht bekannt ist, wie unsere Partner*innen in der Senatsverwaltung feststellten.
Die abschließende, auf der Projektseite zu sehende, Kartendarstellung bringt diesen identifizierten Trend in eine räumliche Perspektive: Sie zeigt, wie sich der Anteil der Senioren, die in den verschiedenen Teilen Berlins Grundsicherung erhalten, in den letzten 12 Jahren verändert hat. Aus dieser Ansicht lässt sich erkennen, dass der Anstieg der Grundsicherungsempfänger*innen in Berlin nicht gleichmäßig über die Stadt verteilt ist - und damit auch die möglichen Auswirkungen dieses Anstiegs nicht in jedem Stadtteil gleich sind.
Um tiefer in das Thema einzutauchen, kann man die Seite hier besuchen. Dies sind natürlich nur einige der Erkenntnisse, die aus den Daten gezogen werden können - da sie als Open Data vorliegen, können alle Interessierten die Daten weiterverwenden und eigene Analysen durchführen. Weitere Informationen zu den Datenquellen sind auf der Projektseite zu finden.